Ludwig Wiedenmann: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wikiregia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 1: Zeile 1:
'''Ludwig Wiedenmann (Kommunalpolitiker)''' (* [[12. Juli]] [[1895]] in [[Huisheim]]; † [[18. Januar]] [[1975]] in [[Regensburg]]) war ein Kunstschlossermeister in Regensburg, 1946 bis 1948 Vorsitzender der Spruchkammer III zur Entnazifizierung und ab 1948 bis 1972 Stadtrat in [[Regensburg|Regensburg]].
+
[[Datei:Ludwig Wiedenmann.jpg|mini|Ludwig Wiedenmann]]
 +
'''Ludwig Wiedenmann''' (* [[12. Juli]] [[1895]] in [[Huisheim]]; † [[18. Januar]] [[1975]] in [[Regensburg]]) war ein deutscher Kommunalpolitiker. Er war von 1946 bis 1948 Vorsitzender der Spruchkammer III zur Entnazifizierung und von 1948 bis 1972 Stadtrat in Regensburg.
  
 
== Leben ==
 
== Leben ==
Ludwig Wiedenmann wurde am 12.Juli 1895 in [[Regensburg]] als Sohn des Bahnvorstehers Kaspar Wiedenmann und dessen Ehefrau Maria Magdalena geb. Knoll als erstes von 7 Geschwistern, von denen zwei Jesuitenpater und drei Klosterschwestern wurden, geboren. Als 14-jähriger kam er 1909 nach Augsburg in die Schlosserlehre und ging anschließend auf die damals übliche Wanderschaft, die Walz. Sie führte ihn bis ins Rheinland und nach Bremen. Mit Beginn des 1. Weltkriegs fand sich Ludwig Wiedenmann dann bei den Bayrischen Pionieren wieder und wurde in den russischen Brennpunkten eingesetzt. Bei der Demobilisierung wurde er zur Eisenbahn-Zentralwerkstatt in Regensburg abkommandiert. Nach abgelegter Meisterprüfung 1924 Machte Ludwig Wiedenmann sich in Regensburg am Hunnenplatz selbstständig. 1918 gründete der politisch interessierte Ludwig Wiedenmann im Bischofshof zusammen mit [[Georg Heim]] die [[Bayerische Volkspartei]]. Seit 1933 war er mit der Gründung der Kolpingfamilie Mitglied und zeitweise Senior dort.
+
Ludwig Wiedenmann wurde am 12. Juli 1895 in [[Regensburg]] als Sohn des Bahnvorstehers Kaspar Wiedenmann und dessen Ehefrau Maria Magdalena geb. Knoll als erstes von sieben Geschwistern, aus denen allesamt Jesuitenpater oder Klosterschwestern wurden, geboren. Als 14-jähriger kam er 1909 nach Augsburg in die Schlosserlehre und ging anschließend auf die damals übliche Wanderschaft, die Walz. Sie führte ihn bis ins Rheinland und nach Bremen. Mit Beginn des 1. Weltkriegs fand sich Ludwig Wiedenmann dann bei den Bayrischen Pionieren wieder und wurde in den russischen Brennpunkten eingesetzt, wo er auch das Gehör auf dem linken Ohr verlor. Bei der Demobilisierung wurde er zur Eisenbahn-Zentralwerkstatt in Regensburg abkommandiert. Zu seinem Bedauern wurde er wegen des Hörfehlers zu seinem Traumberuf des Lokführers abgelehnt, so machte er sich nach abgelegter Meisterprüfung 1924 in Regensburg am Hunnenplatz selbstständig. 1918 gründete der politisch interessierte Ludwig Wiedenmann im Bischofshof zusammen mit [[Georg Heim]] die [[Bayerische Volkspartei]]. Seit 1933 war er mit der Gründung der Kolpingfamilie Mitglied und zeitweise Senior dort.
  
Zum Ende des zweiten Weltkriegs, den er als Dienstverpflichteter in den Regensburger Messerschmittwerken verbrachte wurde er zum Teilnehmer und dann zum Vorsitzenden der Spruchkammer III berufen. 1946 war er Gründungsmitglied der CSU, sein Mitgliedsbuch trägt den Vermerk 'Gründungsmitglied Nr. 27'. Von 1946 bis 1948 saß Ludwig Wiedenmann im Regensburger Stadtrat und nach dem einstweiligen Verzicht auf ein weiteres Mandat aus persönlichen Gründen dann wieder von 1952 bis 1972. Als Fraktionsvorsitzender im Stadtrat gehörte er dem Vergabeausschuss, dem Bau-, Werk- und Sozialausschuss, dem Spitalrat und dem Verwaltungsrat des Bürgerstifts St. Michael an. Ebenso war er Mitglied im Aufsichtsrat des Stadtlagerhauses. Aufgrund seiner Aufgabe im Vergabeausschuss kam Ludwig Wiedenmann, der nach wie vor sein Schlosserunternehmen führte niemals in den Genuss eines städtischen Auftrags.  
+
Zum Ende des zweiten Weltkriegs, den er als Dienstverpflichteter in den Regensburger Messerschmittwerken verbrachte wurde er, der niemals NSDAP-Parteimitglied war zum Teilnehmer und dann als Vorsitzender der Spruchkammer III berufen. 1946 war er Gründungsmitglied der CSU, sein Mitgliedsbuch trägt den Vermerk 'Gründungsmitglied Nr. 27'. Von 1946 bis 1948 saß Ludwig Wiedenmann im Regensburger Stadtrat und nach dem einstweiligen Verzicht auf ein weiteres Mandat aus persönlichen Gründen dann wieder von 1952 bis 1972. Als Fraktionsvorsitzender im Stadtrat gehörte er dem Vergabeausschuss, dem Bau-, Werk- und Sozialausschuss, dem Spitalrat und dem Verwaltungsrat des Bürgerstifts St. Michael an. Ebenso war er Mitglied im Aufsichtsrat des Stadtlagerhauses. Aufgrund seiner Aufgabe im Vergabeausschuss kam Ludwig Wiedenmann, der nach wie vor sein Schlosserunternehmen führte niemals in den Genuss eines städtischen Auftrags.
  
 
== Auszeichnungen ==
 
== Auszeichnungen ==
* 1965: [[Silberne Bürgermedaille der Stadt Regensburg]]
+
* 1965: [[Bürgermedaillen der Stadt Regensburg|Silberne Bürgermedaille der Stadt Regensburg]]
* 1965: [[Ehrenmeisterbrief der Handwerkskammer]]
+
* 1965: [[Ehrenmeisterbrief]] der Handwerkskammer
* 1971: [[Päpstlicher Orden 'Bene merenti' von Papst Paul VI.]]
+
* 1971: Päpstlicher Orden ''[[Benemerenti (Päpstliche Verdienstmedaille)|Benemerenti]]''
 +
 
 +
 
 +
{{SORTIERUNG:Wiedenmann, Ludwig}}
 +
[[Kategorie:Politiker (Regensburg)]]
 +
[[Kategorie:Politiker (20. Jahrhundert)]]
 +
[[Kategorie:Person (Kolpingwerk)]]
 +
[[Kategorie:BVP-Mitglied]]
 +
[[Kategorie:CSU-Mitglied]]
 +
[[Kategorie:Träger der Benemerenti-Medaille]]
 +
[[Kategorie:Deutscher]]
 +
[[Kategorie:Geboren 1895]]
 +
[[Kategorie:Gestorben 1975]]
 +
[[Kategorie:Mann]]

Version vom 16. Mai 2025, 17:37 Uhr

Ludwig Wiedenmann

Ludwig Wiedenmann (* 12. Juli 1895 in Huisheim; † 18. Januar 1975 in Regensburg) war ein deutscher Kommunalpolitiker. Er war von 1946 bis 1948 Vorsitzender der Spruchkammer III zur Entnazifizierung und von 1948 bis 1972 Stadtrat in Regensburg.

Leben

Ludwig Wiedenmann wurde am 12. Juli 1895 in Regensburg als Sohn des Bahnvorstehers Kaspar Wiedenmann und dessen Ehefrau Maria Magdalena geb. Knoll als erstes von sieben Geschwistern, aus denen allesamt Jesuitenpater oder Klosterschwestern wurden, geboren. Als 14-jähriger kam er 1909 nach Augsburg in die Schlosserlehre und ging anschließend auf die damals übliche Wanderschaft, die Walz. Sie führte ihn bis ins Rheinland und nach Bremen. Mit Beginn des 1. Weltkriegs fand sich Ludwig Wiedenmann dann bei den Bayrischen Pionieren wieder und wurde in den russischen Brennpunkten eingesetzt, wo er auch das Gehör auf dem linken Ohr verlor. Bei der Demobilisierung wurde er zur Eisenbahn-Zentralwerkstatt in Regensburg abkommandiert. Zu seinem Bedauern wurde er wegen des Hörfehlers zu seinem Traumberuf des Lokführers abgelehnt, so machte er sich nach abgelegter Meisterprüfung 1924 in Regensburg am Hunnenplatz selbstständig. 1918 gründete der politisch interessierte Ludwig Wiedenmann im Bischofshof zusammen mit Georg Heim die Bayerische Volkspartei. Seit 1933 war er mit der Gründung der Kolpingfamilie Mitglied und zeitweise Senior dort.

Zum Ende des zweiten Weltkriegs, den er als Dienstverpflichteter in den Regensburger Messerschmittwerken verbrachte wurde er, der niemals NSDAP-Parteimitglied war zum Teilnehmer und dann als Vorsitzender der Spruchkammer III berufen. 1946 war er Gründungsmitglied der CSU, sein Mitgliedsbuch trägt den Vermerk 'Gründungsmitglied Nr. 27'. Von 1946 bis 1948 saß Ludwig Wiedenmann im Regensburger Stadtrat und nach dem einstweiligen Verzicht auf ein weiteres Mandat aus persönlichen Gründen dann wieder von 1952 bis 1972. Als Fraktionsvorsitzender im Stadtrat gehörte er dem Vergabeausschuss, dem Bau-, Werk- und Sozialausschuss, dem Spitalrat und dem Verwaltungsrat des Bürgerstifts St. Michael an. Ebenso war er Mitglied im Aufsichtsrat des Stadtlagerhauses. Aufgrund seiner Aufgabe im Vergabeausschuss kam Ludwig Wiedenmann, der nach wie vor sein Schlosserunternehmen führte niemals in den Genuss eines städtischen Auftrags.

Auszeichnungen